Das historische Bahnbetriebswerk Zittau

Zittau - Stadt im Dreiländereck zu Polen und Tschechien. Neben den geographischen Besonderheiten liegt die Stadt inmitten einer reizvollen Landschaft, die von der Eisenbahn erschlossen wird. Das kleine aber feine Bahnbetriebswerk, angeordnet auf engstem Raum, hielt seit Jahrzehnten einen abwechslungsreichen Fahrzeugpark vor und dass auf zwei verschiedenen Spurweiten.

Moderne Schmalspurbahn

Am 20. September 2018 tauchte der neue Triebwagen der Döllnitzbahn auf der Zittauer Schmalspurbahn auf. Bei dem moderne Triebwagen handelt es sich um einen österreichischen VT mit der neuen Betriebsnummer 137 515 aus dem Jahr 1995.
Das Fahrzeug wurde bereits 2017 von der Döllnitzbahn erworben und in den letzten Monaten bei der Zillertalbahn in Jenbach aufgearbeitet und hauptuntersucht. Der Triebwagen soll gemeinsam mit dem ehemaligen Mariazeller Reisezugwagen 3100 II als Beiwagen zwischen Oschatz und Mügeln im Schülerverkehr eingesetzt werden. Die beiden Gesellschaften SOEG und Döllnitzbahn sind eng miteinander verbunden, so werden Geschäfts-/Betriebsleitung wie auch Fahrzeuge und Werkstattkapazitäten gemeinsam genutzt.

 

 

Die Zittauer Schmalspurbahn hat in den vergangenen Jahren viel Energie in die Strecke und den Fahrzeugpark investiert. Dabei entstanden moderne Bahnanlagen nach historischem Vorbild. Bei den Fahrzeugen entstanden ein Zug der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnbahn, ein Reichsbahnzug im Stil der 30er Jahre und der Triebwagen VT 137 322. Inzwischen ist auch die neugebaute I K Nr. 54 in Zittau zu Hause. Die Betreiberverantwortung für die I K Nr. 54 ging im Juli 2015 an die Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH über. Seit der Inbetriebnahme der Lok im Sommer 2009 hatte die Preßnitztalbahn die Unterhaltungs- und Einsatzverantwortung inne. Am 30. Juli 2017 ist ein ganz besonderer Tag bei der Zittauer Schmalspurbahn.  Der Super-SachsenTAG findet statt. Beide sächsisch lackierten Loks, die I K und die IV K fahren mit ihren Zügen ins Zittauer Gebirge.

 

September 2010 Kopie

Gemeinsam ziehen im September 2010 die I K Nr.54 und die IV K Nr. 145 einen Personenzug nach sächsischem Vorbild nach Jonsdorf. Sie erreichen gerade den Haltepunkt Kurort Jonsdorf Haltestelle.

 

Bertsdorf sep 2010Kopie

Die beiden Loks am gleichen Tag in Bertsdorf. Die IV K kommt von Jonsdorf in den Bahnhof gerollt. Die I K steht gerade neben dem Lokschuppen und wartet auf die nächsten Leistungen. Die Loks der sächsischen Gattung I K kamen ab 1884 nach Zittau. Die kleinen Nassdampfer mit der Allan-Steuerung hatten mit den Steigungen auf der Z.O.J.E. mächtig zu kämpfen. Die Höchstzahl dieser Maschinen wurde mit 14 Loks notiert.

 

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Der VT 137 322 kommt seit August 2007 wieder zum Einsatz. Er stand zuvor viele Jahrzehnte defekt im Bertsdorfer Lokschuppen. Unter Leitung der SOEG begann 2006 der Wiederaufbau des seltenen Fahrzeuges. Eigentümer ist das Verkehrsmuseum
Dresden gGmbH.

 

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Auch die großen (Dienstmasse: 56,7 Tonnen) Einheitsmaschinen der Baureihe 99.73-76,  Gattung K 57.9  (Achsfolge 1’E1’h2) sind mit ihren 600 PS technisch und optisch in Bestform. Im Hintergrund ist das Bahnhofshotel in Bertsdorf zu sehen. Es passt vom Baustil hervorragend zur „Bimmelbahn“. Die Loks werden auch als VII K (alt) bezeichnet. Sie wurden ab 1928 von Hartmann und ab 1929 von Schwartzkopff geliefert. Am 15. 03. 1929 fand die Anlieferung der ersten Einheitslok der Baureihe 99.73 im Bw Zittau statt. Die Neubauloks vom Lokomotivbaubetrieb „Karl Marx“ in Babelsberg (Neubauloks, Baujahre 1952 – 1956) waren nur zu Aushilfszwecken in Zittau.

 

IV K Jonsdorf 23.08.2014 Kopie

Eine IV K steht mit dem“Sachsenzug“ zur Abfahrt nach Bertsdorf bereit. Dieser wunderschöne Zug fährt von Mai bis Oktober an jedem zweiten und vierten Wochenende  ins Zittauer Gebirge. Die IV K – Lokomotoven waren mit 27 Tonnen Dienstgewicht und 210 PS Leistung im Vergleich zu den späteren Einheitsloks ein Leichtgewicht und auf der Bergstrecke im Zittauer Gebirge gut ausgelastet.

 

Oybin 19.07.1998 Kopie

Ein PmG mit einer IV K in Oybin. Das hat es lange nicht gegeben. Am 19. Juli 1998 konnte Udo Riccius einen solchen Zug ablichten. Der Zug machte sich wenig später auf den Weg zurück nach Bertsdorf. An den Verkehrstagen dieser Sonderzüge ist die Strecke von Fotografen gesäumt. Die Sonderzugaktionen der SOEG werden sehr gut angenommen und machen das Zittauer Gebirge weiter bekannt.

 

Teufelsmühle_2 Kopie

Der gleiche PmG-Zug rollt bei schönstem Sommerwetter das leichte Gefälle Richtung Hp Teufelsmühle.

 

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Pfingstsonntag 2014 051

Die beiden oberen Bilder zeigen den sogenannten Reichsbahnzug der 30er Jahre. Er fährt zwischen Mai und Oktober an jedem 1. und 3. Wochenende. Die Lok trägt die Schilder mit Messingziffern und die Wagen tragen die Farbe und Beschriftungen der Reichsbahnzeit. (betrifft die letzten vier Wagen)

 

Bertsdorf Wasser IVK Kopie

Eine IV K als 991584 steht 1998 zum Wassernehmen neben dem Lokschuppen Bertsdorf.

 

Vorstadt 17.10.1998 2 Kopie

Hier wird 1998 in Zittau Vorstadt von der gleichen Lok Wasser genommen. Die IV K trägt hier Lokschilder der Epoche 3, ohne Selbstkontrollziffer. Diese Nummernschilder waren bis 1970 an den Lokomotiven der DR vorhanden.

 

Bertsdorf 19.07.1998 Kopie

Das ist die gleiche Lok als 99 1584. Sie rollt 19. Juli 1998 gerade aus dem Bahnhof Bertsdorf in das Gefällestück nach Olbersdorf / Zittau. An dem Tag trägt sie die Reichsbahn Nummernschilder mit silbernen Spitzziffern.

 

Teufelsmühle 07.1998 Kopie

Die IV K als 99 1584 kommt mit einem historischen Personenzug nach Oybin gefahren. Der kleine Zug ist gerade am Hp Teufelsmühle abgefahren.

 

Endbahnhof Jonsdorf 1998 Kopie

1998 konnte man mit diesem historischen Zug auf dem Zittauer Schmalspurnetz fahren. 99 1584 steht in Jonsdorf zur Abfahrt nach Bertsdorf / Zittau bereit. Die Lokomotive gehört zum „Wilden Robert“, der Schmalspurbahn Oschatz – Mügeln – Kemmlitz.